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Kommentar: Minister zu Guttenberg in Afghanistan

Veröffentlicht am 14.12.2010 in Bundespolitik
Michael Simon

Minister zu Gutten­berg ist mal wieder in Afgha­nistan. Zum sieb­ten Mal in seiner gut einjäh­rigen Amts­zeit als Vertei­di­gungs­mi­nis­ter. Dieses Mal inszeniert mit Ehe­frau und Fernseh­mo­de­ra­tor Jo­han­nes B. Ker­ner. Und wieder gibt es wun­der­schö­ne Fo­tos vom Baron an der Front: Top ge­stylt mit Schutz­wes­te, staats­tragender Blick, keine Spuren von der be­schwer­lichen Anreise. Per­fekte Licht­verhält­nisse, wie immer, wenn zu Gutten­berg in Afgha­nistan ankommt.

Dieser Truppen­besuch macht so deutlich wie nie zuvor: Zu Gutten­berg geht es bei seinen Afgha­nistan-Besuchen offen­sichtlich mehr um die Bilder und um die Insze­nie­rung. Ange­sichts der Lage in Afgha­nistan geschmack­los: Auch wenn man es fast verges­sen könnte, macht Deutsch­land am Hindu­kusch keine schöne Show, dort ist ein realer Krieg, bei dem Men­schen sterben. Beschä­mend wie hier Sol­daten für schöne Fotos benutzt werden...

Außer foto­genen Bildern hat zu Gutten­berg in Af­gha­nistan poli­tisch wenig zu bieten. Selbst laut dem neusten Afgha­nistan-Bericht der Bundes­regie­rung gibt es offen­bar ekla­tante Mängel in Präsi­dent Hamid Karsais Staats­führung: Korrup­tion, mani­pulierte Wahlen. Der Be­richt stellt erneut fest, dass der Kon­flikt in Afgha­nis­tan nicht mit mili­tärischen Mit­teln zu gewin­nen ist. Und zeit­gleich mit der Veröffent­lichung des Berichts reist Fa­mi­lie zu Gutten­berg inklusive Fernseh­moderator nach Afgha­nistan. Einfach schön, unser deutscher Adel an der Front… läuft gut für Baron zu Gutten­bergs Kanzler­amts­kampagne. Die Insze­nierung von Politik hat mit zu Gutten­berg eine neue Stufe erreicht.

Michel Simon, Pfaffen-Schwabenheim

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