Carsten Pörsken MdL Die ungewisse Zukunft bei der Gewinnung von anerkannten Badeärzten in der Kurstadt Bad Kreuznach hatte den SPD-Landtagsabgeordneten Carsten Pörksen veranlasst, das Problem der Gesundheitsministerin Malu Dreyer und ihrem Staatssekretär Christoph Habermann vorzutragen und um Unterstützung bei der Lösung des Problems zu erhalten.
Insbesondere Sanitätsrat Dr. Jöckel hatte auf die Gefahr hingewiesen, dass auf Grund neuer Zulassungsvoraussetzungen niedergelassene Ärzte nicht mehr bereit seien, die Zulassungsqualifikation zu erwerben.
In ihrer Antwort teilt die Ministerin mit, dass sie sich zwischenzeitlich an die Landesärztekammer und deren Vorsitzenden gewandt hat, da auch sie die Entwicklung auf Grund zu hoher Qualifikationsanforderungen für problematisch hält. Dagegen wird es nur mit anerkannten Badeärzten möglich sein, die Klassifizierung von Bad Kreuznach als staatlich anerkanntes Heilbad zu sichern. Dies gilt im Übrigen, laut Pörksen, für alle Kurbäder in Rheinland-Pfalz und darüber hinaus.
Die Ministerin hat der Landesärztekammer vorgeschlagen zu prüfen, inwieweit der Vorschlag des Verbandes der Deutschen Badeärzte auf Änderung der Weiterbildungsordnung aufgegriffen werden könne. Dieser sieht vor, die Qualifikation durch einen Erwerb und Nachweis von Kenntnissen in der Kurmedizin in mindestens 1-jähriger Tätigkeit in einem staatlich anerkannten Heil- oder Kurort zu belegen. Dabei handelt es sich weitgehend um die frühere Regelung, wie sie auch in Niedersachsen wieder Anwendung finden soll. Nach der jetzt gültigen Weiterbildungsordnung ist eine 12-monatige Weiterbildungszeit bei einem Weiterbildungsbefugten für physikalische Therapie und Balneogie oder physikalische rehabilitative Medizin erforderlich. Diese große finanzielle und zeitliche Belastung führt dazu, dass immer weniger Mediziner bereit sind, Badearzt zu werden.
Mit dieser Problemlösung befassen sich nach Kenntnis der Gesundheitsministerin Dreyer bereits mehrere Ärztekammern, zumal es sich offensichtlich um ein bundesweites Problem handelt. Pörksen hofft, dass nunmehr die Landesärztekammer sich zügig dieses Problems annehmen werde, da es letztlich um die Existenz vieler Kurorte auch in Rheinland-Pfalz gehe. Er, Pörksen, werde jedenfalls am Thema dran bleiben, eine für Bad Kreuznach als Kur- und Fremdenverkehrsort äußerst wichtige Entwicklung.